LoL und Dota – zwei gute Spiele, die Eltern manchmal Sorgen bereiten

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MOBA Dota 2 für Eltern erklärt
Dota 2

Was sind MOBA’s?

LoL (League of Legends) und DotA 2 (Defenders of the Ancients) sind zwei Spiele, die vielen Eltern Sorgen bereiten. Viele Jugendliche sind fasziniert von diesen sog. „MOBA’s“ (Multiplayer Online Battle Arena). Die Spiele sind sehr kompetitiv ausgerichtet und besonders junge Männer sind fasziniert davon, dass sie sich zusammen in einem Team mit anderen messen können.

Bild eines Dota 2 Matches von www.dota2.com
Bild eines DotA 2 Matches von www.dota2.com

 

 

Spielprinzip

dota 2 Karte
Ein Dota 2 Spielfeld: die Teams à 5 Personen starten links unten und rechts oben und greifen sich über die Seiten oder durch die Mitte an. (devilesk.com)

In MOBA’s wie LoL und DotA2 geht es darum, einen „Helden“ auszuwählen und mit vier Mitspielern gegen eine andere Fünfergruppe zu spielen. Das Team wird entweder zufällig zusammengewürfelt oder aus bekannten Mitstreitern zusammengestellt. Insgesamt gibt es in beiden Spielen über 100 Helden, wobei jeder über einzigartige Fähigkeiten verfügt. Der Spieler muss die meisten Helden kennen und wissen, wie sie als Mitspieler und als Gegner funktionieren (es gilt also sehr viel auswendig zu lernen). Die beiden Teams à jeweils fünf Helden kämpfen gegeneinander solange, bis die Basis des gegnerischen Teams zerstört ist. Ein Match dauert ca. 40 Minuten. Anders als bei anderen Spielen ist es problematisch, das Spiel einfach so abrupt zu verlassen. Verlässt ein Spieler das Spiel frühzeitig, kippt das Gleichgewicht zwischen den Teams und die „geschwächte“ Mannschaft gerät arg unter Druck, weshalb es verpöhnt ist, das Spiel frühzeitig zu verlassen. Gespielt wird aus „isometrischer Perspektive“ (Vogelperspektive).


 

 

 

 

 

 

Psychologisches

lol fuer eltern erklaert
Das Liga-System in LoL. Die Spieler werden je nach Fähigkeit in unterschiedlichen Ligen klassiert und können wie im Sport auf- oder absteigen (Quelle).

MOBAs sind Spiele, die das Bedürfnis von Jugendlichen, sich miteinander zu messen, hervorragend bedienen. Jugendliche, welche sich im Alltag als ohnmächtig und unzufrieden empfinden, können sich in diesen Spielen als mächtig, kompetent und gefährlich erfahren. MOBAs haben eine sehr steile Lernkurve, d.h. sie sind schwierig zu meistern und es braucht oft viel Training, bis jemand wirklich in einem Team bestehen kann. Gefragt sind Eigenschaften wie Teamwork, Geduld, Auswendig lernen, mentale Stärke, Geschicklichkeit und taktisches Denken.

MOBAs haben das Potential, Spieler stark zu aktivieren. Durch das hohe Spieltempo und den sozialen Druck innerhalb der Spielergruppe und der gegnerischen Mannschaft, sind Partien oft stressig für den Körper und die Psyche. Der Offlinekampf gegen sogenannte „Bots“ (computergesteuerte Gegner) aktivieren den Spieler weniger stark. Lesen sie mehr über die Wirkungen von unterschiedlichen Spielen.


 

 

Erziehungstipps

Oft kommt es zu Konflikten, weil Eltern ihren Kindern einfach das Internet abstellen, wenn es ihnen zu bunt wird. Lesen sie dazu mehr im entsprechenden Blogbeitrag.

Oft lohnt es sich, mit den Jugendlichen einen „Deal“ auszumachen im Sinne von „ich gebe Dir die Sicherheit, dass ich das Internet nicht abstelle und Du gibst mir die Sicherheit, dass Du heute (z.B.) nur zwei Partien spielst“.

Die Spiele werden über die Spieleplattform „Steam“ gespielt. Steam verfügt über die Option zu schauen, wie lange gespielt wurde. Lassen Sie sich diese Funktion von ihren Kindern zeigen. Mit diesem Tool können Sie schauen, wie viel ihr Kind auf Steam spielt. Lassen sie sich dafür die Steam-ID ihres Kindes geben. Kontrollen sollen aber nicht willkürlich durchgeführt werden, das schadet dem Vertrauen! Treffen Sie mit ihrem Kind Vereinbarungen, wann- und ob Sie kontrollieren (müssen).

Lassen Sie sich die Spiele von Ihren Jugendlichen zeigen. Bewerten Sie den Inhalt nicht negativ und versuchen Sie zu erkennen, welche Eigenschaften Ihr Kind in diesen Spielen trainiert und was Ihr Kind daran so spannend findet.