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Overwatch – was Eltern darüber wissen sollten

Overwatch-Logo
  • Overwatch ist ein strategisches Spiel im Shooterdesign
  • Das Spiel ist comichaft und wenig brutal
  • Neben Geschicklichkeit erfordert es Intelligenz und gutes Teamwork
  • Die Community beeindruckt mit ihrer Positivität
  • Das Suchtpotential und die nervliche Aktivierung sind hoch
  • Das Spiel kann den Spieler sozial unter Druck setzen

Fakten und Eckdaten

Bei Overwatch handelt es sich um einen strategischen Teamshooter von Activision Blizzard. Der Titel erschien 2016 und wird seit da regelmässig aktualisiert und ausgebaut. Mittlerweile verfügt Overwatch über eine Spieler-Basis von über 40 Mio. Spielern weltweit und befindet sich seit langem ganz weit oben in den Verkaufscharts. Durch sein einfaches, überzeugendes Konzept und das comicartige freundliche Design zielt der Titel auf ein sehr breites Publikum. Bei Overwatch spielen i.d.R. 2×6 Spieler gegeneinander auf unterschiedlichen Karten in diversen Modi um den Sieg. Eine Partie dauert je nachdem 10-45 Minuten.


Overwatch ist kein typisches Ballergame

„Wrecking Ball“ ist ein genmutierter hochintelligenter Hamster, der sich dank einem ausfahrbaren Stahlsein wie eine Abrissbirne verhalten kann (Bildquelle)
Phara ist eine ägyptische Soldatin, die dank Raketenantrieb fliegen- und aus unerwarteten Positionen angreifen kann (Bildquelle)

Speziell an Overwatch ist, dass es sich um einen Shooter mit assymetrischen Elementen handelt. Dies heisst, dass jede der fast 30 auszuwählenden Spielfiguren über völlig unterschiedliche Fähigkeiten verfügt, die je nach Teamkonstellation, Karte und Situation mehr oder weniger gefragt sind. Dies ermöglicht den Spielern eine grosse Breite an Handlungsmöglichkeiten und Strategien, welche ein hohes Mass an Abspache erfordern. Deshalb wird der Titel vom taktischen Aspekt her eher mit „Moba’s“ als mit anderen Shootern verglichen. Die Charakteren sind auch von der Gestaltung her sehr unterschiedlich. Manche davon sind sehr humorvoll gestaltet und nicht ganz ernstzunehmen, was die Spielatmosphäre ein wenig auflockert.


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Overwatch und E-Sports

E-Sports ist mittlerweile aus den Kinderschuhen herausgewachsen und zieht ein grosses Publikum an. 300’000 Menschen haben das Finale der Overwatchleague über die Streaming-Plattform Twitch mitverfolgt und 20’000 Menschen waren live dabei. Die Markenrechte eines Profiteams der Overwatchleague kosteten in der ersten Ligasaison 20 Mio. US-Dollar. Die Liga soll um weitere Teams wachsen, die für bis zu 60 Mio. US-Dollar verkauft werden.


Das Ranking-System ist motivierend und fordernd

Overwatch ist ein klassischer E-Sports-Titel. Zwar gibt es auch Spielmodi für Gelegenheitsspieler, der Kern des Spiels besteht aber aus einem Ranglistensystem. Nach 10 Spielen wird der Spieler einer Liga zugeteilt, die seinem Spielniveau entspricht. Alle zwei Monate beginnt eine neue Spielsaison, wo das Spielniveau erneut ermittelt wird. Auch während einer Saison kann man in der Liga auf- oder absteigen, da nach jedem gewonnenen respektive verlorenem Match Punkte hinzugezählt oder abgezogen werden.

Das Overwatch Ranking-System. Je nach Spielniveau wird der Spieler in einer entsprechenden Liga platziert. (Quelle)

Die positive Community

Für einen begrenzten Zeitraum konnten Spieler für den Charakter Mercy (eine Heilerin) ein pinkes Outfit kaufen. Der Erlös wurde vollständig an die Krebshilfe gespendet.

Haben Sie gewusst, dass durch eine Spendenaktion innerhalb des Spiels Overwatch 12 Mio. USD für die Krebshilfe gespendet wurden? Weiter legen die Betreiber des Spiels grossen Wert auf eine positive Teamkommunikation. Das Spiel belohnt positive Zusammenarbeit und Mitspieler können nach dem Spiel Erfahrungspunkte für „Fairness“ und gute Kommunikation erhalten.


Hoher Suchtfaktor

Das Spiel verfügt wie viele andere Multiplayerspiele über ein hohes Spieltempo. Das Gehirn reagiert darauf mit positiv empfundenem Stress und aktiviert den Spieler nervlich stark (lesen sie mehr darüber, was dabei im Gehirn des Spielers passiert). Dies kann zu Einschlafschwierigkeiten, erhöhtem Konfliktpotential zuhause und Nervosität führen. Die im Spiel ausgeschütteten Glückshormone führen dazu, dass es nach einer gewonnenen – oder verlorenen – Partie schwierig ist, mit dem Spielen aufzuhören. Gerade Jugendliche tun sich schwer damit, sich hier klare Grenzen zu setzen.


Hoher Wettbewerb und sozialer Druck

Das Spiel kann nicht einfach so verlassen werden. Das Wegfallen eines Spielers in einem Team bringt einen beachtlichen Nachteil mit sich und so wird das „leaven“ sozial hart bestraft. Spieler können von Mitspielern wegen „Spielsabotage“ gemeldet werden und es entsteht nach dem vorzeitigen Verlassen eines Spiels eine automatische Spielsperre für einige Minuten, die verhindert, dass der Spieler in ein neues Spiel eintritt. Somit erfordert das Spiel ein hohes Commitment des Spielers und kann Jugendliche und Eltern gleichermassen unter Druck setzen. Wenn Eltern einfach den Stecker ziehen, führt dies zuhause mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Konflikten und setzt den Spieler zusätzlich sozial unter Druck.


Tipps für Eltern

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