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Erste Hilfe bei Computerspielsucht – Erziehungsverhalten

Erste Hilfe bei Computerspielsucht - Sinnvolles ErziehungsverhaltenSie denken, Ihr Kind hat den Spielkonsum nicht mehr im Griff? Oder machen Ihnen vor allem die Inhalte der Spiele, die Ihr Kind spielt, sorgen? Hier finden Sie einen Vorschlag für ein sinnvolles Erziehungsverhalten. Die folgenden fünf Punkte sind als eine Checkliste oder Orientierungshilfe gedacht, die Ihnen helfen soll, den Überblick wieder zu erlangen und die Situation im Sinne Ihres Kindes möglichst konstruktiv anzupacken. Dieser Ablauf ist als Kreislauf zu verstehen der ständig wieder von neuem beginnen soll. Das Erziehungsverhalten sollte ständig angepasst werden.


1. Machen Sie sich ein Bild

Bevor Eltern in irgendeiner Form intervenieren ist es wichtig, sich ein vollständiges Bild der Situation zu machen. Werden Sie sich über die Entwicklungsaufgaben Ihres Kindes bewusst. Stellen Sie ebenso die Frage danach, wie sich ihr Kind in der Familie und im Freundeskreis fühlt. Beobachten Sie auch das Spielverhalten Ihres Kindes genau. Halten Sie Ausschau nach Symptomen einer Computerspielsucht.


2. Die eigene Wahrnehmung prüfen

Eltern sollen ihre eigene Einstellung über Videospiele und ihre eigene Wahrnehmung diesbezüglich genau prüfen. Am besten ist dies in einem Gespräch mit einer aussenstehenden Person möglich. Sie können aber auch Gespräch mit anderen Familienmitgliedern führen, um ihr Bild zu schärfen.


3. Das Gespräch suchen

Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was Sie wahrnehmen und dass Sie besorgt sind. Seien Sie authentisch und beschreiben Sie genau, was Sie besorgt. Finden Sie eine konstruktive Kommunikationsebene. Sagen Sie auch, welches Verhalten sie beruhigen würde und wie Sie mehr Vertrauen in Ihr Kind fassen könnten. Versuchen Sie, die Spieltätigkeit Ihres Kindes nicht negativ zu bewerten und die Spiele Ihres Kindes nicht „runterzumachen“. Ein ehrliches, offenes, klares Gespräch kann bereits ein erster Schritt in Richtung Besserung sein. Am besten setzen Sie sich dazu an einen Tisch und nehmen sich Zeit. Lassen Sie den Jugendlichen den Zeitpunkt des Gesprächs bestimmen um die Kooperationsbereitschaft zu erhöhen. Kündigen Sie im Gespräch an, dass Sie neue Regeln machen müssen, sofern sich nichts am Verhalten Ihres Kindes ändert.


4. Neue Regeln

Videospiele sind für Jugendliche sehr verführerisch. Sind sie nach den Schritten 1-3 sicher, dass ihr Jugendlicher die Situation nicht mehr im Griff hat, müssen Sie als Eltern Regeln machen, um ihren Jugendlichen zu schützen. Machen Sie sich dazu folgende Gedanken und suchen Sie das Gespräch erneut.


5. Überprüfung

Auch gute Regeln nützen nichts, wenn sie nicht durchsetzbar oder überprüfbar sind.


6. Konsequenzen

Machen Sie sich frühzeitig Gedanken darüber, welche Konsequenzen Sie im Falle von Regelbrüchen einsetzen wollen. Für Jugendliche ist es enorm wichtig, dass Regeln und die damit verbundenen Konsequenzen transparent und berechenbar – und nicht willkürlich gesetzt sind. Eltern dürfen in der Durchsetzung von Konsequenzen auch mal streng sein, sofern die Konsequenzen verhältnismässig und sinnvoll sind. Bleiben Sie Ihrem Kind zuliebe konsequent, auch wenn Sie zwiegespalten sind. Das ist normal.


Gelang gar nichts und Sie machen sich noch mehr Sorgen oder führten die Regeln zu einer Krise? Dann ist es Zeit, sich Hilfe von Aussen zu holen. Ihrem Kind zuliebe. Der Umgang mit Videospielen in Kombination mit der Aufgabe des Erwachsenwerdens kann jede Familie zeitweise überfordern.

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