Hausaufgaben trotz Smartphone – 5 Tipps für Eltern

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Immer wieder werde ich damit Konfrontiert, dass sich 12-14 jährige Jugendliche und ihre Eltern in die Haare kriegen, wenn es um das Thema Hausaufgaben und Smartphone geht. Die Jugendlichen wollen ihr Smartphone während den Hausaufgaben selbstverständlich auf dem Tisch liegen haben um nichts wichtiges (schulisches oder privates) zu verpassen, denn gleich nach der Schule sind eh alle Kollegen im Klassenchat online. Eltern hingegen sind der Meinung, dass das Smartphone die Jugendlichen davon abhält, anständig zu lernen. Diese fünf Tipps können dabei helfen, dass die Hausaufgaben trotzdem erledigt werden:


1.) Nach der Schule erst mal Pause

„Mach doch die Hausaufgaben jetzt gleich, dann hast Du es hinter Dir!“. Diesen Satz verstehen Jugendliche nicht. Das ist einfach Elterndenken. „Wissen Eltern eigentlich, wie anstrengend es ist, den ganzen Tag mehr oder weniger konzentriert auf diesen unbequemen Stühlen zu sitzen und dem Lehrer zu zu hören zu Themen, die mich eh nicht interessieren?“. In der Tat – den ganzen Tag konzentriert zu sein und Frontalunterricht zu erleben ist sehr anstrengend und mit den anschließenden Hausaufgaben von ca. 1h durchaus mit einem 100%-Job zu vergleichen. Die Energiereserven vom Mittagessen sind langsam aufgebraucht und es lohnt sich so kurz vor dem Abendessen ja auch nicht, noch was zu sich zu nehmen. Lassen Sie Ihren Jugendlichen zuerst mal gemütlich zuhause ankommen und rumhängen – ruhig auch mit dem Smartphone.


2.) Lassen Sie sich die Hausaufgaben zeigen

Aus zwei Gründen macht es Sinn, den Jugendlichen dazu aufzufordern, Ihnen zu erklären, welche Hausaufgaben er/sie heute hat. Einerseits kriegen Sie als Eltern ein Gefühl dafür, wie viel es zu tun gibt und wo evt. Hilfe benötigt wird. Zudem ist es wichtig, dass sich der Jugendliche in seinen Anstrengungen für die Schule von Ihnen als Eltern gesehen und gewürdigt fühlt. Ihr Jugendlicher führt keine Hausaufgabenliste? Jetzt wäre die Zeit, damit anzufangen, denn wer ein Smartphone bedienen kann, der ist definitiv reif genug dafür, seine Hausaufgaben ordentlich aufzuschreiben. Zudem bieten moderne Handys auch hervorragende Tools wie Kalender, To-Do-Listen etc. um sich selber zu organisieren. Versuchen Sie Ihr Kind dazu zu bewegen, sein Handy so auch konstruktiv zu nutzen. Falls nötig – weichen Sie ab vom Familienkalender am Kühlschrank und machen Sie zusammen mit Ihren Kindern einen digitalen Familien-Kalender, den jeder immer bei sich hat.


3.) Während den Hausaufgaben: Smartphone aus dem Zimmer

Fordern Sie Ihre Kinder dazu auf, das Smartphone während den Hausaufgaben z.B. in der Küche aufzuladen. Natürlich wird Ihr Kind argumentieren, es gehe während den Hausaufgaben nicht ans Handy. Dennoch verursacht die reine Präsenz des Smartphones auf dem Schreibtisch des Jugendlichen eine gewisse Ablenkung. Zudem ist die Versuchung gross, sich per Knopfdruck von den Hausaufgaben abzulenken und ein wenig zu surfen oder zu gamen. Oder es kommen Nachrichten rein. Rein von der Hirnentwicklung her ist es für pubertierende Jugendliche eine grosse Herausforderung, einem solchen Reiz zu widerstehen. Selbst wenn der / die Jugendliche während den Hausaufgaben nicht aufs Handy schaut, die Eltern sind sich dessen oft nie ganz sicher, wenn das Handy im Kinderzimmer ist. So hegen manche Eltern zu unrecht Misstrauen gegenüber ihren Kindern. Um dies zu vermeiden – Handy während den Hausaufgaben aus dem Zimmer legen, einfach damit zumindest Sie als Eltern beruhigt sind.


4.) Eine liebevolle, praktische Umgebung und wertschätzende Atmosphäre

Jugendliche sind sehr leicht ablenkbar – nicht nur von digitalen Medien. Helfen Sie Ihrem Jugendlichen dabei, einen sauberen, schlichten, praktischen Arbeitsplatz einzurichten, wo konzentriert gearbeitet werden kann. Dazu gehört ein guter, grossräumiger Tisch, ein bequemer Stuhl, gute Schreibutensilien und evt. ein Getränk / ein paar Früchte (somit können Sie als Eltern die Arbeit des Kindes symbolisch wertschätzen). Auch wenn es nervt – vielleicht macht es Sinn, wenn Sie den Arbeitsplatz auch hie und da aufräumen, sofern der / die Jugendliche sich „zu sehr ausbreitet“. Das ist unter Umständen sinnvoller, als darüber zu streiten, dass der Arbeitsplatz wieder einmal aufgeräumt werden muss. Wenn ihr Kind mit den Aufgaben fertig ist – loben Sie es, es hat wirklich den ganzen Tag viel geleistet.


5.) Kontakt mit der Schule und andern Eltern

Haben Sie das Gefühl, Ihr Kind hat zu viel oder zu wenig Hausaufgaben? Oft führen solche Situationen zu Misstrauen. „Mamaaaa! das sind wirklich alle Hausaufgaben für heute“. Die Kinder sind mittels Whatsapp so gut untereinaner vernetzt. Warum vernetzen nicht auch Sie sich mit anderen Eltern oder den Lehrern in einer Whatsapp-Gruppe? Auch wenn Ihre Kinder das total doof finden – Sie als Eltern können so ruhiger und sicherer sein und die Kinder fühlen sich weniger genervt.


 

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